Ich entdeckte Yoga als eine Wohltat für meinen Körper. Doch es war noch ein langer Weg, bis ich das Yoga praktizierte, was ich heute übe. Denn noch immer waren da die Stimmen in mir, die mir zuriefen: Sei stark, zeig keine Schwäche, ohne Schweiß keinen Preis. Und sicherlich gibt es vom schweißtreibenden Bikram oder Vinyasa Yoga viele wünschenswerte Effekte. Doch mir wurde nach vielen Jahren klar, dass es eben auch diese Ruhe-Oasen, die Momente, wo ich einfach sein darf und nicht funktionieren muss, geben darf.

So begann ich, mich zu spüren. Meinen Körper als weisen Ratgeber anzuerkennen. Raus aus meinem Kopf, rein in den Körper zu kommen. Meinen zyklischen Körper und meine Lust als Kompass zu sehen, der, als ich ihm gefolgt bin, so eine krasse Transformation für mich bereithielt.

Ich wurde liebevoll und achtsam mit meinem Körper, den ich so viele Jahre mit harten Punches und Tritten gequält hatte. Ich liebte mich heiß und innig und begann, meine Schamgefühle rund um meine Sexualität & Weiblichkeit aufzulösen. Und endlich die Bedürfnisse und Grenzen zu achten, die ich vor allem im Schlafzimmer jahrelang überging.