Safer Sex is more! Über die Bedeutung emotionaler Sicherheit

Wir lernen viel über Safer Sex. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung von Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften.

Das sind berechtigte und wichtige Aspekte, doch was mir häufig in dieser Debatte fehlt, ist die Bedeutung emotionaler Sicherheit für erfüllenden Sex.

Selbst wenn wir alles richtig machen, was uns die HIV-Broschüren sagen, können wir uns nach dem Sex unwohl, ausgelaugt und vielleicht sogar “schmutzig” fühlen.

In der vierten Podcast-Episode von Under Pleasure erfährst du, was der Grund für diese Gefühle ist, woran du erkennst, dass du dich emotional sicher fühlst und wie du mehr emotionale Sicherheit in dir selbst und deinen Beziehungen schaffst.

Du kannst dir den Podcast nicht nur auf Youtube, sondern auf allen gängigen Podcast-Plattformen anhören, z.B. bei Spotify und Apple Podcasts.

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Podcast-Transkript

Safer Sex is more! Über die Bedeutung emotionaler Sicherheit

Heute möchte ich mit euch über Safer Sex reden und es geht in dieser Podcastfolge allerdings nicht so sehr darum, was du höchstwahrscheinlich unter Safer Sex verstehst.

Warum wir bei Safer Sex an mehr als HIV & Verhütung denken sollten

Denn wenn wir an Safer Sex denken, dann denken wir ganz häufig an Geschlechtskrankheiten und das ist auch richtig so. Ich möchte jetzt hier kein Plädoyer dafür halten, dass wir kein Safer Sex in dem Sinne mehr haben sollten. Das heißt, in der Schule, im Aufklärungsunterricht, durch Medien kriegen wir ganz ganz viel vermittelt, körperliche Sicherheit beziehungsweise Sicherheit vor Krankheiten beim Sex zu schaffen. Und das ist super wichtig, wie gesagt, kein Plädoyer dagegen.

Was mir allerdings manchmal ein bisschen fehlt, ist, dass wir darüber sprechen, wie wir emotionale Sicherheit beim Sex schaffen. Weil das ist und bleibt die Grundlage dafür, dass du ein erfülltes Sexleben haben kannst. Du kannst zwar Safer Sex haben, alles richtig machen, was die HIV-Brochüren und AIDS-Zentren dir sagen, aber du kannst dich trotzdem nach dem Sex ausgelaugt fühlen, oder sogar etwas “schmutzig”.

Und das liegt häufig in fast 100 Prozent der Fälle daran, dass du dich emotional nicht sicher führst.

So und jetzt frag dich mal, was heißt das denn für dich? Emotionale Sicherheit. 

Für mich heißt das, dass ich mich so zeigen kann, wie ich bin, dass ich nicht zurückhalte mit meinen Gefühlen und gerade bei der Sexualität kommen bei mir ganz häufig ganz viele und tiefe Emotionen hoch und ich muss die Sicherheit haben dafür, dass ich das ausdrücken kann, dass ich wirklich ich selbst sein kann, dass ich nicht zurückhalte mit meinen eigenen Bedürfnissen, mit meinen Grenzen, vielleicht auch wirklich zu sagen, „Stopp, das geht mir hier zu weit“ und dafür braucht es emotionale Sicherheit.

Das mache ich nicht, wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber möchte das nicht hören oder macht mir vielleicht sogar Schuldvorwürfe, wenn ich sage, „stopp, ich möchte gerade nicht, dass du mich da anfasst“ und vielleicht versucht er oder sie auch über meine Grenzen zu gehen. Und das sind alles Gründe oder Faktoren, die dazu beitragen, dass du dich halt nicht sicher fühlst und deswegen frag dich, fühle ich mich mit meinem Gegenüber sicher? In meiner Partnerschaft, in meiner Liebesbeziehung, was auch immer es ist, fühle ich mich sicher? Und ich spreche jetzt einmal darüber, was das konkret bedeuten kann. Emotionale Sicherheit.

Was bedeutet emotionale Sicherheit?

Und das sind fünf Dinge, die mir da einfallen. Das erste ist, dass du mit deinem Gegenüber eine Konversation, ein Gespräch haben kannst, ohne dass es zu einem Streit führt. Weil Streit ist ein unsicherer Modus für unseren Körper. In dem Moment geht unsere Amygdala an, wir gehen in den Freeze-Fight-or-Flight-Modus und wir haben nicht das Gefühl, dass wir hier sicher sind. Und das ist ganz häufig auch einfach eine automatische, körperliche Reaktion. Das heißt, das ist ein wichtiger Faktor, dass du ein Gespräch, vielleicht auch ein Gespräch, das mit Konflikten behaftet ist, dass du das haben kannst mit deinem Gegenüber, ohne dass daraus ein Streit wird. Ja, wo man sich anschreit, wo man vielleicht sogar handgreiflich wird. Ich glaube, das ist auch relativ selbsterklärend, aber ich möchte es trotzdem hier noch mal einbringen.

Das zweite ist, dass du dich vollkommen ausdrücken kannst. Ja, so wie du bist. Dass du nicht zurückhalten musst mit deinen Ängsten, mit deinen Gefühlen, mit deinen, ja vielleicht auch mit deiner Craziness, ja, dass du einfach wirklich du selbst sein kannst.

Das dritte ist, dass du Unzufriedenheiten mit deinem Gegenüber, mit deinem Partner, deiner Partnerin ansprechen kannst. Dass es sicher ist für dich, das anzusprechen. Ich kenne ganz viele Frauen, die Angst haben davor, Dinge anzusprechen, weil sie wissen, dass ihr Partner dann erst mal zwei, drei Tage nicht mehr richtig mit ihnen redet. Ja, und das ist natürlich was, was nicht dazu führt, dass du dich emotional sicher fühlst.

Das vierte ist, dass du sexuelle Fantasien, Sehnsüchte und Bedürfnisse teilen kannst mit deinem Partner, mit deinem Gegenüber. Dass du sicher bist, das zu artikulieren und dass es dann nicht darin endet, dass du vielleicht einen Schuldvorwurf kriegst oder irgendwie sowas zu hören kriegst, wie “du bist irgendwie auch nie zufrieden zu stellen, jetzt willst du auch noch das ausprobieren”. Da habe ich selber auch schon Dinge erlebt und ich kenne auch ganz viele Frauen, denen das so geht, sondern dass das sicher ist, dass dein Partner das nicht persönlich nimmt. Natürlich ist da auch wichtig, gewaltfrei zu kommunizieren, also nicht den anderen mit Vorwürfen zu belasten, sondern natürlich aus einem authentischen Herzensplatz heraus zu teilen, was du dir wünschst und was du dir, ja, vielleicht auch noch so vorstellen kannst in Zukunft.

Und das Fünfte ist, dass du Unsicherheiten teilen kannst, zum Beispiel sowas wie, wenn du gerade deine Beziehung öffnest und du merkst beim Sex oder vielleicht auch davor, “puh, irgendwie fühle ich mich gerade ein bisschen unsicher, weil ich nicht weiß, ob du beim Sex mit mir an die andere Frau denkst.” Auch sowas teilen zu können, ist super heilsam. Weil sobald wir Dinge aussprechen oder aufschreiben, also sobald sie aus unserem System raus sind, ist das schon mal eine ganz andere Basis und Grundlage für eine echte, vertrauensvolle, emotionale Verbindung mit deinem Gegenüber.

So schaffst du emotionale Sicherheit in deinen Beziehungen

Und was kann dir denn jetzt helfen, emotionale Sicherheit in deinen Beziehungen zu schaffen? Erstes Tool, was ich unfassbar gut und wichtig finde nach Rosenberg, ist die gewaltfreie Kommunikation. Und zwar gliedert sich das in mehrere Stufen auf. Das erste ist, dass du teilst, was habe ich gesehen oder wahrgenommen. Was war die Situation? Dass du ganz objektiv die Situation beschreibst. Das zweite ist, wie hast du dich damit gefühlt? Und das dritte ist, was ist dein Bedürfnis, was dahinter steckt? Weil häufig steckt hinter einem Gefühl ein Bedürfnis. Dass wir uns zum Beispiel ängstlich fühlen oder eifersüchtig, weil wir nicht wissen, ob unser Partner jetzt gerade an die andere Frau denkt. Dahinter steckt das Bedürfnis nach Verbindung, nach Vertrauen, auch nach Sicherheit, natürlich. Das ist auf jeden Fall wichtig für dich auch überhaupt, das erstmal klar zu kriegen und das dann auch zu teilen. Und das vierte ist, was kann dein Gegenüber tun, damit du dich besser fühlst und dieses Bedürfnis erfüllen kannst? Was könnt ihr gemeinsam tun? Und das ist auch ein wunderschöner Prozess, wenn du merkst, okay, hier in meinem Sexleben mit meinem Partner, meiner Partnerin ist irgendwas nicht so ganz richtig, dann schau dir nochmal dieses Modell an, gewaltfreie Kommunikation.

Und was da mit rein spielt, ist, dass deine Gefühle okay sind und dass du das auch zurück gespiegelt bekommst von deinem Gegenüber. Dass es nicht heißt, ach warum fühlst du dich jetzt dann so eifersüchtig oder ängstlich oder wie auch immer, sondern zu sagen, okay, ich höre und sehe dich. Und das ist auch schon unfassbar heilsam. Weil ich habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht als Kind, dass mir immer wieder gespiegelt wurde, so wie ich mich fühle, bin ich nicht okay. Ich darf mich nicht so fühlen und das ist total schädlich dafür, dass du, ja, dass du deine wahren Gefühle zum Ausdruck bringst, weil du natürlich dann immer diese Angst davor hast, wie kommt das jetzt beim Gegenüber an? Also lass ich es lieber, sag ich lieber gar nichts. Vielleicht brauchst du auch so was, wie, dass dir dein Gegenüber nochmal bestätigt, das was ihr habt ist gut und das ist stabil. Ja, das hilft auch manchmal, gerade in so Situationen, wo wir uns unsicher fühlen.

Oder was auch helfen kann, ist nicht-sexuelle Berührung. Ja, dass wir uns einfach im Arm halten, uns küssen und streicheln, aber nicht mit diesem Ziel, dass es jetzt um Sex geht. Generell ist das auch was, was ich sehr oft empfehle, wenn dieser Erwartungsdruck sehr hoch ist und vielleicht auch wirklich diese emotionale Sicherheit fehlt. Dass wir, oder dass ihr euch Zeit nehmt, intim zu sein, aber Sex von vornherein vom Tisch nehmt. Und dann schaut, was das mit euch macht. Und das kann ja dann so was sein, wie, dass ihr euch die ganze Zeit einfach nur im Arm haltet oder ihr euch küsst. Ja, auch küssen ist was gerade in langjährigen Beziehungen häufig gar nicht mehr so richtig stattfindet. Und das empfehle ich immer, um diesen Druck rauszunehmen und auch um wieder diese emotionale Stabilität und Sicherheit zu schaffen.

Und was du für dich selber noch tun kannst, ist auch hier wieder, arbeite mit deinem Körper! Lass die Gefühle durch den Körper fließen. Drück dich aus. Wenn du gerade Wut empfindest, dann hab einen Wutanfall. Schrei es raus. Hau auf ein Kissen und sei wirklich da bei dir. Und weil das führt ja auch oft dazu, dass wir unsere Gefühle nicht wirklich fühlen, führt dazu, dass wir uns ein bisschen abschneiden von unserem Körper. Denken, ah ne, da ist ja gerade so viel Wut in meinem Bauch. Und das führt natürlich auch dazu, dass unser Körper sich nicht sicher fühlt, ganz unabhängig von unserem Gegenüber.

Okay, das war es auch schon für diese Folge. Ich hoffe, du hast was mitgenommen und ich freue mich von dir zu hören.

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