Let’s play: Bewusste Berührung & Konsens für tiefe Intimität

So viele Menschen gehen völlig unbewusst in Berührung. Kein Wunder: Es fehlt ihnen an Sprache und Werkzeugen, um mehr Bewusstsein in den Körperkontakt zu bringen.

Dass Kommunikation nicht nur sexy, sondern auch super wichtig für eine erfüllende Intimität und Sexualität ist, erfährst du in dieser Podcastfolge.

Du bekommst Tools an die Hand wie das 3-Minuten-Spiel, mit dem du deine Berührungen bewusster und achtsamer gestalten kannst. Außerdem gebe ich dir ein paar Ideen mit, wie du einfacher “Nein” sagen kannst, wenn dir das eher schwer fällt.

Bewusste Berührung, Konsens und Kommunikation für eine erfüllende Sexualität

In dieser Podcastfolge erfährst du:

  • was Konsens bedeutet und wie du diesen im Körperkontakt erreichst.
  • in welche Rollen du während einer Berührung schlüpfen kannst.
  • wie du mit dem 3-Minuten-Spiel bewusster in Berührung gehst.
  • warum alles eine Übungssache ist und es so heilsam sein kann, Berührung im nicht-sexuellen Kontakt zu erlernen.
  • auf welche verschiedenen Weisen du “Nein” sagen kannst.
  • warum weniger nicht immer mehr ist!

Du kannst dir den Podcast nicht nur auf Youtube, sondern auf allen gängigen Podcast-Plattformen anhören, z.B. bei Spotify und Apple Podcasts.

Ich hoffe sehr, dass dich diese Podcastfolge ermutigt, die Welt der Berührung bewusst und spielerisch zu erforschen. Vielleicht möchtest du auch neugierig mit dem 3-Minuten-Spiel in den Körperkontakt gehen. Frage dich, in welchen Momenten du mutiger sein möchtest, auszusprechen, was du magst oder was dir nicht gefällt.

Schreibe mir gern hier unter diesen Beitrag oder in die Kommentare bei Instagram @christinchudy, wie dir die Podcastfolge gefallen hat und was du für dich mitnehmen konntest.

Shownotes

Let’s play: Bewusste Berührung & Konsens für tiefe Intimität

In einer Welt, in der Berührung oft unbewusst und unachtsam geschieht, ist es wichtiger denn je, sich der Bedeutung bewusster Berührung und des Konsenses bewusst zu sein.

Als ich kürzlich ein Play Festival besuchte, wurde mir erneut klar, wie viel Raum sich öffnet, wenn Grenzen vorab geklärt sind. Zurück in der „normalen“ Welt beobachte ich jedoch, dass die meisten Menschen sich kaum bewusst mit Berührung und Kontakt auseinandersetzen. Dies erinnert mich an meine eigene Vergangenheit, in der Grenzen oft nicht wahrgenommen oder überschritten wurden. Aus diesem Grund widme ich diese Podcastfolge der bewussten Berührung und dem Thema Konsens.

Bewusste Berührung: Die Macht der Intention und Präsenz

Bewusste Berührung beginnt mit einer klaren Absicht. Es ist wichtig zu wissen, für wen die Berührung bestimmt ist und wer das Geschenk der Berührung empfängt. Dieses Gefühl von Intention können wir spüren!

Ein weiterer Eckpfeiler bewusster Berührung ist für mich Präsenz. Wie präsent bin ich selbst, wenn ich berühre oder der Mensch, der mich berührt?

Und da Präsenz leichter fällt, wenn wir das Tempo reduzieren, ist auch dies ein wichtiger Baustein bewusster Berührung: Lade Langsamkeit ein! Nimm wirklich jedes kleinste Detail wahr, indem du die Berührung bewusst und langsamer ausführst.

Konsens: Das Fundament bewusster Berührung

Konsens ist das freiwillige und informierte Einverständnis aller beteiligten Personen in einer gegebenen Situation. Das bekannteste Konzept hierfür ist das „Wheel of Consent“ von Dr. Betty Martin. Dieses Modell definiert vier Rollen bei Berührung und körperlichem Kontakt, die alle auf Konsens basieren. Die Rollen sind: Geben, Nehmen, Erlauben und Empfangen. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht immer der Berührte das Geschenk erhält. Dies war für mich eine Erkenntnis, die ich durch das Wheel of Consent gewonnen habe. Ich werde in zukünftigen Podcastfolgen auch mit Gästen über Konsens und Grenzen sprechen, um dieses Thema weiter zu vertiefen.

Das 3-Minuten-Spiel: Ein einfacher Weg zu bewusster Berührung

Eine effektive Methode, um bewusstere Berührung zu praktizieren, ist das 3-Minuten-Spiel. Dieses Spiel wurde vor 20 Jahren im Rahmen von Workshops der Body Electric School von Harry Faddis entwickelt und von der Körpertherapeutin Dr. Betty Martin bekannt gemacht. Es ist erstaunlich simpel: Zwei Personen stellen sich abwechselnd die Fragen: „Wie möchtest du, dass ich dich für drei Minuten berühre?“ und „Wie möchtest du mich für drei Minuten berühren?“.

Bei der ersten Frage geht es darum, klar auszudrücken, wie man berührt werden möchte. Bei der zweiten Frage wird es ungewöhnlicher, denn hier geht es darum, herauszufinden, wie man selbst gerne berühren möchte. Dies erfordert möglicherweise etwas Zeit, um sich hineinzufühlen. Es ist eine Gelegenheit, die eigenen Wünsche und Vorlieben zu erkunden. Nachdem die Fragen gestellt wurden, geht es darum, aufmerksam zuzuhören und zu spüren, ob man dem Wunsch des anderen dienen kann. Es ist wichtig, ehrlich zu kommunizieren, falls man mit bestimmten Berührungen oder Handlungen nicht einverstanden ist. Auf diese Weise kann man gemeinsam herausfinden, was für beide angenehm ist und wie man sich gegenseitig beschenken kann.

Das 3-Minuten-Spiel bietet eine sichere Basis, um das Wheel of Consent besser zu verstehen und zu erleben. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass dieses Spiel nicht auf Sexualität beschränkt ist. Es kann auch mit Familienmitgliedern, Freunden oder sogar vollständig angezogen praktiziert werden. In der Tat kann man sogar mehr gewinnen, wenn man es im nicht-sexuellen Kontext ausprobiert. Es bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Kommunikation zu verbessern und bewusster in den Körperkontakt zu gehen.

Wichtige Aspekte für bewussten Körperkontakt und Kommunikation

Es gibt einige wichtige Punkte, die beim Thema Konsens und bewusster Berührung zu beachten sind. Erstens: Du kannst deine Meinung immer ändern! Es ist entscheidend zu erkennen, dass ein Ja zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Nein werden kann. Es ist dein Recht, Grenzen zu setzen und dich selbst zu schützen.

Wenn es darum geht, Nein zu sagen, gibt es viele Möglichkeiten, dies auf respektvolle Weise zu tun. Du könntest sagen: „Vielleicht später“, „Ich bin dafür gerade nicht in der Stimmung“ oder „Das fühlt sich für mich gerade nicht stimmig an“. Wenn du dich überfordert fühlst, ist es auch wichtig, Pausen zu schaffen und beispielsweise zu sagen: „Ich muss auf die Toilette“ oder „Ich brauche einen Moment für mich“.

Ein weiterer hilfreicher Ansatz ist das Ampel-System. Du kannst eine einfache Farbskala verwenden, um dein Einverständnis oder deine Grenzen auszudrücken. Grün bedeutet „Ja, weitermachen“, Gelb bedeutet „Langsam oder vorsichtig sein“ und Rot bedeutet „Stop, ich möchte das nicht mehr“. Dieses System ermöglicht es, schnell und eindeutig zu kommunizieren, ohne viel Zeit zu verlieren.

Fazit oder TL;DR

Insgesamt ist bewusste Berührung und Kommunikation von entscheidender Bedeutung, um mehr Entspannung und Erfüllung im Körperkontakt zu finden. Es mag anfangs ungewohnt sein, sich so bewusst mit Berührung auseinanderzusetzen, aber durch Kommunikation schafft man ein tieferes Bewusstsein. Dies führt zu einem Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

Wenn du bereit bist, diese Reise anzutreten, empfehle ich dir, mit dem 3-Minuten-Spiel in einem nicht-sexuellen Kontext zu beginnen. Übung macht den:die Meister:in, und je öfter du dich bewusst mit Berührung auseinandersetzt, desto besser wirst du darin werden. Nutze das Spiel, um deine eigenen Vorlieben und Grenzen zu erkunden und lerne, sie klar und respektvoll zu kommunizieren.

Denke daran, dass ein Ja zu einem Nein werden kann, und dass du jederzeit das Recht hast, deine Meinung zu ändern. Sei dir bewusst, dass auch die andere Person das Recht hat, ihre eigenen Grenzen zu setzen. Respektiere ihre Entscheidungen genauso wie du deine eigenen respektiert haben möchtest.

Der Schlüssel zu bewusster Berührung liegt in der Kommunikation und im Austausch von Einverständnis. Nimm dir die Zeit, um zu spüren, was für dich angenehm ist, und erlaube anderen dasselbe zu tun. Sei achtsam und einfühlsam im Umgang mit den Bedürfnissen anderer Menschen.

Ich hoffe, dieser Blog-Eintrag hat dir Inspiration gegeben, bewusster in den Körperkontakt zu gehen und dich mit dem Thema Konsens und bewusste Berührung auseinanderzusetzen. Indem du dich auf diese Weise öffnest, kannst du eine tiefere Verbindung zu dir selbst und zu anderen herstellen und eine erfüllende und respektvolle Beziehung zur Berührung entwickeln.

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