Du spürst nichts beim Sex? So verwandelst du Taubheit in Lust

Fühlt sich Penetration nicht wirklich lustvoll für dich an? Vielleicht sogar schmerzhaft?

Dann bist du damit nicht alleine!

Auch ich konnte lange nicht verstehen, warum die Porno-Darstellerinnen auf Penetration immer so abgingen. Denn ich fühlte beim Sex kaum etwas und hatte häufig sogar Schmerzen.

Meine eigene Reise von Taubheit beim Sex zu lustvollen, inneren Orgasmen hat mich bestärkt, diese Arbeit zu machen und das Wissen mit anderen Frauen wie dir zu teilen.

In dieser Folge spreche ich über die Ursachen von Taubheit oder Schmerzen beim penetrativen Sex und wie du sie liebevoll und achtsam in Lust verwandeln kannst.

Diese Folge soll dich empowern, schambefreiter über deine Taubheit zu sprechen sowie mutiger für dich und deine Bedürfnisse einzustehen.

So verwandelst du Taubheit beim Sex in Lust

Du erfährst:

  • Warum der Fokus auf die Penetration nicht für alle Frauen* angemessen ist
  • Wie du merkst, wann du wirklich bereit für Penetration bist
  • Dass viele kleine Grenzüberschreitungen auch zu Taubheit führen können
  • Warum Taubheit in der Vagina nicht zwangsläufig eine Trauma-Reaktion sein muss
  • Wie du beim Auflösen deiner Traumata mit überwältigenden Emotionen umgehen kannst
  • Warum Scham rund um Taubheit & Schmerzen beim Sex ganz normal ist
  • Eine konkrete Anleitung für Yoni-Massagen – solo und mit Partner*in

Du kannst dir den Podcast nicht nur auf Youtube, sondern auf allen gängigen Podcast-Plattformen anhören, z.B. bei Spotify und Apple Podcasts.

Ich hoffe sehr, dass dich diese Folge ermutigt, dass du stark genug bist, dich mit deinen Emotionen zu halten und Taubheit in Lust zu verwandeln. Frage dich, was brauchst du, um sicher alle Emotionen zu fühlen?

Vielleicht ist es ja ein vertrauensvolles Gegenüber, das dich hält? Ich unterstütze dich gern, schreibe mir einfach eine Nachricht oder buche dir einen kostenfreien Call mit mir.

Shownotes

👑 Pleasure Queens Club

✍🏻 Wie Du Deine gefühllose Vagina zum Leben erweckst oder Yoni Dearmouring

🎙️ Tönen und Stöhnen: So wirst du selbstbewusster

🤍 Lust-Coaching Kennenlerngespräch

📔 Buchempfehlung: “Vagina: Eine Geschichte der Weiblichkeit” von Naomi Wolf

✍🏻 Hier geht’s zum Transkript dieser Folge

 

Disclaimer: Solltest du unter Vaginismus oder anderen Erkrankungen leiden, dann konsultiere bitte eine*n Gynäkolog*in bevor du meine Tipps anwendest.

Ich freue mich sehr über dein Feedback hier als Kommentar, direkt bei Youtube oder auf den Podcast-Portalen! 🧡

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Podcast-Transkript

Du spürst nichts beim Sex? So verwandelst du Taubheit in Lust

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Under Pleasure. Ich bin Christin und heute geht es um das Thema Schmerzen bzw. Taubheit beim Sex.

Und das ist ein Thema, was tatsächlich sehr, sehr, sehr viele der Menschen mit Vulva betrifft, die auch in meinen Coachings sind, dass wir bei der Penetration eigentlich gar nicht dieses lustvolle Erlebnis haben, was uns die Pornos immer vorgeben zu haben.

Pornos vermitteln uns ein falsches Bild

In den Pornos ist es ja immer so, dass in dem Moment, wo der Penis eindringt, die Frau schon explodiert und squirtet und sich alles unfassbar geil anfühlen muss. Und gerade wenn das bei dir nicht so ist, dann fühlst du dich vielleicht auch ein bisschen falsch und fragst dich, wieso macht mir die Penetration gar keinen Spaß? Vielleicht ist sie für dich sogar schmerzhaft, vielleicht bist du froh, wenn der Sex vorbei ist.

Und wie kann das denn sein, wenn Sex angeblich so etwas Wunderschönes ist?

Darüber möchte ich heute mit dir sprechen und deswegen ist mir dieses Thema so wichtig, weil ich sehr ähnliche Herausforderungen hatte. Und wenn du vielleicht wirklich jemand bist, die Schmerzen beim Sex hat oder ein Gefühl von Taubheit und nicht wirklich diese lustvollen Empfindungen innerhalb deiner Vagina hast, wie gesagt, vielleicht auch deine Freundinnen, die erzählen, dass sie das haben, oder du das aus den Filmen kennst, dann bist du damit nicht alleine.

Warum ich Sex jahrelang nicht genießen konnte

Als Kind musste ich mich sehr anpassen und war demzufolge ein totaler People Pleaser. Ich bin in einem Umfeld groß geworden, was meine Grenzen sehr oft überschritten hat. Deswegen habe ich irgendwann einfach nur noch das gemacht, was alle anderen wollten, damit ich mich sicher und geliebt fühlte. Also habe ich meine Grenzen nicht gespürt bzw. nicht gezogen, wenn ich sie gespürt habe.

Als Erwachsene habe ich diese Grenzen dementsprechend auch überhaupt nicht mehr gespürt. Und habe Verletzungenüber mich ergehen lassen, die Spuren hinterlassen haben. Mein Körper hat gelernt, dass er nicht sicher ist, da er immer wusste, ich möchte das eigentlich gar nicht. Er hatte eine Grenze und ich habe diese Grenze übergangen. Das hat meinem Körper signalisiert, dass er nicht sicher ist, diese Schmerzen, diese Verletzungen zu fühlen.

Mein Körper machte dicht, er wurde taub. Ich dissoziierte.

Ich konnte gar nicht verstehen, warum alle immer Penetration so geil finden.

Immer, wenn ich Pornos konsumiert habe, hörte sich das Stöhnen der Frauen für mich gar nicht echt an. Das hörte sich eher für mich so ein schmerzvolles Schreien an, so ein gequältes Stöhnen. Für mich war das einfach komplett unvorstellbar, dass Penetration sich so richtig, richtig lustvoll anfühlen kann.

Zeichen, dass du für Penetration nicht bereit bist

Ich habe das ja gerade schon so ein bisschen angesprochen bei meiner Reise, aber vielleicht nochmal ein bisschen allgemeiner:

Also, dein Gehirn will vielleicht sogar Sex in dem Moment. Sagt so, oh ja, hier, das ist irgendwie sexuell ansprechend, das ist relevant. Und dein Körper ist aber überhaupt noch nicht bereit. Das kann sein, dass du noch total viel Stress hast, dass du gerade noch flach atmest, dass du gar nicht richtig im Moment sein kannst, dass dein Kopf auch noch überaktiv ist, die Einkaufslisten abhakt.

All das sind Zeichen dafür, dass dein Körper nicht bereit ist für Sex oder Penetration.

Und die Sprache des Körpers ist natürlich nicht so eindeutig wie die unseres Kopfes für unser Gehirn. Und gerade wenn wir sehr lange nicht im Körper waren, dadurch dass wir vielleicht den ganzen Tag am Schreibtisch saßen, verlieren wir den Kontakt zum Körper und verstehen die Sprache des Körpers nicht.

All diese Indizien, wie flache Atmung, überaktiver Geist, zeigen dir, dass dein Körper noch nicht bereit ist für Penetration. Und Penetration ist einfach was sehr, sehr Intimes. Auch das können wir hier gern nochmal festhalten. Da dringt ein anderer Mensch in deinen Körper ein. Wenn dein Körper dazu nicht bereit ist, dann hinterlässt das Spuren. Das macht für mich auch einfach total Sinn. Ich habe das nur ganz lange nicht gewusst. Mir war das gar nicht klar.

Und diese Traumata, die müssen nicht unbedingt beinhalten, dass du einen sexuellen Übergriff erlitten hast oder dass du vergewaltigt wurdest. Das muss das nicht sein. Es können auch wirklich “kleinere” Übergriffe sein. So was wie eben zu frühe Penetration, wenn du eigentlich noch gar nicht bereit bist.

Oder auch zu harte oder zu tiefe Penetration. Und wenn wir da nicht hinhören, wenn wir eigentlich spüren, puh, das fühlt sich gerade nicht so gut an, dann hinterlässt das Spuren. Das ist dir vielleicht gerade in jüngeren Jahren auch häufiger passiert. Mir ist das total oft passiert, dass ich dachte, Schmerzen gehören dazu. Schmerzen gehören zum Sex dazu. Das war mir gar nicht klar, dass das nicht wehtun soll.

Wenn wir diese Schmerzen immer wieder ignorieren, darüber hinweggehen, dann macht unser Körper irgendwann dicht.

Dann sagt dein Körper: “Das ist hier nicht sicher zu fühlen. Dann baue ich da mal lieber eine Schutzmauer auf.”

Normalerweise ist unsere Vagina offen für Lust

Unter normalen Umständen ist unser vaginales Gewebe entspannt und offen für lustvolle sexuelle Erfahrungen. Jegliche Anspannung kann jedoch zu Kontraktionen führen und zu Schmerzen. Und diese Anspannung passiert, wenn dein Körper noch nicht bereit ist für die Penetration. Wenn du eigentlich noch gar nicht ready bist. Dann verkrampfen wir, wir machen zu, atmen flach und spüren vielleicht sogar, wir sind eigentlich noch gar nicht feucht genug. Oder es bräuchte mehr Feuchtigkeit. Da gibt es auch andere Mittel, die du nutzen kannst.

Aber dass wir einfach nicht bereit sind, dass unser Körper, unser Nervensystem, nicht in dem Zustand ist von, ich kann mich gerade so entspannen, dass ich auch meinen Beckenboden, meine vaginalen Muskeln, mein vaginales Gewebe loslassen und entspannen kann.

Und in dem Moment, wo wir anspannen, kommt es zu Kontraktionen und wird diese Penetration schmerzhaft. Und das wiederum führt wie gesagt zu Taubheit.

Unter Taubheit liegt immer Schmerz.

Jede Frau ist anders

Was mir hier an der Stelle nochmal wichtig ist zu erwähnen: Jede Frau ist anders. Wir haben Nerven in unserem Becken. Und diese Nerven sind ganz unterschiedlich von Frau zu Frau. Manche Nervenenden sind stärker ausgeprägt oder vielzähliger in der Klitoris einer Frau. Andere wiederum haben ganz viele Nerven in der Cervix. Und andere wiederum haben ganz viele im Perineum, also in dem Bereich zwischen deiner Vaginaeröffnung und deinem Anus. Also auch hier, es gibt da auch anatomische Unterschiede. Hier kann ich dir übrigens ein sehr gutes Buch empfehlen von Naomi Wolf. Ich glaube es heißt einfach “Vagina”. Bin mir gerade gar nicht sicher, aber ich verlinke es in den Show Notes.

Und das ist super, super cool und super hilfreich, weil du vielleicht auch den Druck empfindest, bei der Penetration einen Orgasmus zu erlangen, aber das Gefühl hast, nee, irgendwie ist das nicht. Ich brauche immer eine klitorale Stimulation oder für mich ist vielleicht wirklich anale Stimulation oder das Perineum total lustvoll und wenn ich penetriert werde, dann reicht mir die Stimulation nicht und dann komme ich nicht zum Höhepunkt.

Vielleicht ist da auch Scham, alle anderen kriegen es doch auch hin? Es kann auch einfach, es muss nicht sein, dass du totale viele Traumata an deinem Körper hast, sondern es kann auch einfach die individuelle Nervenverdrahtung in deinem Becken sein. Das finde ich hier auch noch mal super wichtig zu erwähnen.

Warum lassen so viele Frauen Sex über sich “ergehen”?

Ich wiederum erlebe es sehr sehr häufig bei Frauen, auch mit denen ich arbeite, dass die Sensibilität in der Vagina eigentlich da ist, aber durch diese kleinen Traumata im Laufe des Lebens weniger geworden ist und halt einer Taubheit oder auch Schmerzen weicht. Hier darfst du hinschauen.

Aber es ist trotzdem nicht für jede Frau gleich lustvoll, wenn sie penetriert wird.

Eine weitere Ursache für die Taubheit ist sicherlich unser kulturelles Erbe. Ja, dass wir in der Regel als Frauen mehr dazu tendieren, People Pleaser zu sein, es anderen Recht zu machen und, dass die männliche Sexualität in Medien, in Pornografie, der Standard ist. Dieses von 0 auf 100 erigiert sein, was ja auch nicht immer der Fall ist bei allen Männern, aber das ist ja das, was uns in Pornografie vermittelt wird.

Und dass die weibliche Lust im Aufklärungsunterricht überhaupt gar keinen Stellenwert hatte. Zumindest bei mir noch. Ich glaube, das ändert sich gerade langsam, jetzt auch wo zum Beispiel auch die Klitoris in ihrer vollen Größe in den Lehrbüchern dargestellt wird, aber all das führt natürlich auch dazu, dass wir uns so ein bisschen zurücknehmen. Ja, dass wir uns so ein bisschen unsere Lust nicht als relevant oder wichtig verstehen und in dem Moment, wo wir dann Sex haben, vielleicht denken, ach ja gut, dann habe ich jetzt halt, dann mache ich jetzt mal mit, obwohl ich es eigentlich gerade gar nicht so geil finde, aber ist ja meine Rolle.

Auch die Rolle, die du verkörperst, nicht nur kulturell, sondern auch die Rolle, die du einnimmst in deiner Beziehung, in der Beziehungsdynamik, auch das kann dazu führen, dass du irgendwann Taubheit oder sogar Schmerzen empfindest bei der Penetration.

Was du gegen Taubheit beim Sex tun kannst

Jetzt hast du diese Taubheit beim Sex. Du spürst vielleicht auch, nee, das fühlt sich irgendwie nicht richtig an, dass ich da so taub bin. Ich hatte da vielleicht auch mal mehr Lustempfinden, das hat sich verändert. Und wie gehst du denn jetzt damit um?

Also jetzt schlage ich dir drei Wege vor, wie du alleine oder auch mit deinem Partner, mit deiner Partnerin die Taubheit in Lust und Ekstase verwandeln kannst.

Das ist ein Prozess, das ist nichts, was sich von heute auf morgen ändert.

Doch: Lust ist wie ein Muskel, den du trainieren kannst und genauso ist es auch wichtig, die Bereiche in deiner Vagina ganz sanft, aber bestimmt zu resensibilisieren. Und dazu braucht es einfach Zeit und aber auch ein bisschen Dedication. Ohne das wird sich da nichts tun. Du kannst dir jetzt ein Yoni-Ei kaufen und das reinstecken, dann wirst du denken, ja super, ich merke ja gar nichts. Ich fühle das Yoni-Ei nicht. Das ist wie, wenn du ein Tampon benutzt. Das spürst du ja in der Regel auch nicht. Und das ist ganz normal. Das heißt, du darfst mit dem Yoni-Ei Übungen machen. Deinen Atem, deinen Körper nutzen, um diese Bereiche innerhalb deiner Vagina, die taub sind, die vielleicht auch schmerzvoll sind, wieder in einen lustvolleren Zustand zu bringen. Okay, aber ich fange jetzt mal an mit dem ersten Tipp:

1. Mach’s dir selbst & sieh dir dabei zu!

Schau dir ganz konkret deine Vulva an, wenn du erigiert bist. Wie siehst du aus, wenn du wirklich, wirklich bereit bist für Penetration? Und das kann bei dir richtig lange dauern. Und das ist okay. Hier ist es hilfreich, wenn du da mit dir selbst beginnst und nicht direkt mit einem anderen Menschen, weil wir da einfach wieder diese Dynamiken haben und diese vielleicht auch Erwartungen auf der anderen Seite, denen wir gern gerecht werden möchten. Also, wenn du Self-pleasure praktizierst, dann setz dich vor einen Spiegel und schau dir vorher einmal an, wie deine Vulvalippen aussehen, wie deine Klitoris aussieht, wie auch der Eingang deiner Vagina aussieht. Wenn du dann Lust spürst, wenn du so richtig das Gefühl hast, jetzt wäre ich bereit für Penetration, dann schau dir das Ganze nochmal an und du wirst einen Unterschied feststellen.

Deine Vulvalippen sehen anders aus! Sie sind wahrscheinlich voller, sie sind dunkler, sie sind durchbluteter. Dein Vaginaeingang öffnet sich vielleicht. Feuchtigkeit. All das erstmal wahrzunehmen, erstmal zu sehen, okay wow, so sieht meine Vulva aus, wenn ich erigiert bin, wenn ich bereit bin. Und starte da auch von außen nach innen und versuche hier nicht so unbedingt dieses Ziel im Kopf zu haben, dich selbst zu penetrieren, sondern schau wirklich dir den Prozess an! Beobachte, wie eine neugierige Entdeckerin, die durch den Amazonasdschungel läuft. Und merke dir auch, wie sehe ich denn da aus? Und dann kannst du das vielleicht auch mit deinem Partner, deiner Partnerin teilen. Wenn du dann wirklich ein Yes von deiner Vagina wahrnimmst, wenn du wirklich merkst, oh Gott, ich habe total Lust, mir da jetzt einen Finger reinzustecken, dann mach das.

So löst du Emotionen aus deinem Körper

Starte mit einem Finger, vielleicht auch zwei Fingern. Und bevor du wirklich eindringst, platziere die Finger einmal am Eingang deiner Vagina und spüre, und da wirst du so einen Ring merken, deiner Beckenbodenmuskulatur, der sich so ein bisschen wie so ein Haargummi um deine Finger legt. Und spüre einfach auch da mal, okay, was macht der gerade? Zieht der sich fest zusammen, wenn ich da reingehe mit den Fingern? Oder ist der entspannt, ist der offen, ist der locker? Und auch das alles erstmal mit den Fingern wahrzunehmen, gerade wenn du da in der Vagina selbst wenig spürst, das ist halt auch voll die schöne Art und Weise, dich zu erkunden und wahrzunehmen, was passiert da eigentlich überhaupt in meiner Vagina, wenn ich mich selbst befriedige?

Und was ich auch immer empfehle, ich habe dazu auch eine Podcast-Folge zum Thema Self-Pleasure, bevor du überhaupt an deine Vulva gehst, massiere deine Brüste. Und ich sage das auch meinen Klientinnen so oft und trotzdem, was ich schon für Ausreden gehört habe, keine Zeit und das fühlt sich komisch an, da jetzt so lange meine Brust zu massieren, wenn ich doch eigentlich nur schnell mich selbst befriedigen möchte. Und ich glaube, das liegt auch daran, dass ein unbewusster Teil in uns weiß, dass da sehr, sehr, sehr viele Emotionen hochkommen können. Die Brust ist die physische Manifestation des Herzens, sagen wir im Taoismus. Und das heißt, in dem Moment, wo du hier sehr viel Liebe und Bewusstsein hinbringst, in dem Moment lösen sich im Körper gespeicherte Emotionen.

Davor haben viele Frauen zu Recht Angst. Und halten dann lieber die Box verschlossen und schauen nicht hin, da die Angst davor zu groß ist, dass das Ganze viel zu überwältigend sein kann. Und deswegen mache ich das auch mit meinen Kundinnen, dass ich dabei bin und den Raum halte. Weil in dem Moment ist mein Nervensystem natürlich entspannter. Und du weißt, es ist jemand da, um dich in diesem Raum zu halten. Mein Nervensystem ist reguliert, ich bin ruhig und ich kann dich zurück in deinen Körper bringen. Weil dein Monkey Mind, deine Gedanken steigern die Emotionen. Also alles, was du, wenn du deine Brüste massierst, wahrnimmst, das wird vielleicht in deinem Kopf nochmal so aufgebauscht. Und ich kann dich in dem Moment wieder zurück in deinen Körper bringen und dich so aus diesem Hamsterrad rausziehen, dass du wieder in diesen Fluss kommst.

Es ist total wichtig, dass wir diese Emotionen lösen, dass wir sie fließen lassen.

Aber es kann halt auch passieren, dass wir wie so ein Hamsterrad kommen, dass wir die Emotionen einfach so immer wieder durchgehen, durchgehen, durchgehen und das Gefühl haben, uns geht es eigentlich nur schlecht und da passiert nichts. Und dafür ist es so kraftvoll, wenn ich da bin, um den Raum zu halten. Das muss ja nicht ich sein, aber wenn das eine andere Person mit dir macht, die im besten Fall Erfahrung damit hat.

Mit den Frauen, die sehr viel Schmerz und Taubheit in ihrer Vagina halten, fange ich immer mit den Brüsten an, weil es ist ein zarterer Ansatz. Es ist nicht ganz so konfrontativ.

Wenn du in das Dearmoring gehst, also in die Yoni-Massage, dann kann das wirklich unfassbar überwältigend sein. Und wenn du mit den Brüsten anfängst, dann hast du da einen einfacheren, entspannteren Zugang. Natürlich kann das genauso viele Emotionen rausbringen, aber es ist nicht ganz so traumatisiert in der Regel. Und das Coole ist, dass dein Körper dadurch lernt, was passiert denn, wenn ich auf einmal ganz viele Emotionen fühle und fließen lasse. Weil auch das ist ein Muskel, den du trainieren kannst, wie dein Körper mit Emotionen umgeht. Und deswegen ist das ein super Start für deine eigene Praxis oder auch gern natürlich in 1 zu 1 Arbeit mit einem Sexcoach, einer Sexcoachin, da wirklich deine Brüste im ersten Schritt zu massieren.

2. Yoni-Massage allein

Dann komme ich zum zweiten Tipp, wie kannst du Taubheit in Lust verwandeln. Und zwar ist das De-Armouring, die Yoni-Massage. Und ich habe da auch schon mal einen Blogartikel dazu geschrieben, den kann ich hier auch gerne noch mal verlinke.

Was mir hier noch mal wichtig ist zu sagen, ist, dass du aufpassen darfst, dass du dich nicht retraumatisierst. Also dass du jetzt dir vielleicht nicht den größten Steindildo kaufst, den du finden kannst oder Glasdildo und dir den einfach schön in die Vagina schiebst und dann das Gefühl hast, okay jetzt muss ich hier alles auflösen und ganz viel Druck ausüben. Dann wirst du höchstwahrscheinlich retraumatisiert.

Und auch hier ist die Verbindung mit deinem Körper der Startpunkt.

Also nicht anzufangen den Dildo reinzuschieben und zu denken, okay dann fühle ich mich ja mehr connected mit meinem Körper, dann habe ich da ja so einen Anker. Du fängst anders an. Du kommst erst mal in deinen Körper und zwar durch die Tools Atmung, Bewegung, Sounding, Geräusche machen. Auch dazu habe ich eine Podcast Folge.

Erst dann, wenn du wirklich richtig schön erregt bist, deine Vagina offen und bereit ist, dann startest du mit dem Dearmouring, aber am besten erst mal mit deinen Fingern, bevor du dir ein Sextoy zur Hand nimmst.

Shiatsu-Massage für die Vagina

Und dann machst du folgendes, du kannst es einmal mit deinem Kiefer probieren. Und zwar haben wir hier alle so diesen Punkt, wo sich die Kiefergelenke vereinen, der meistens relativ schmerzhaft ist oder der meistens so Anspannung und Druck hält. Und da kannst du mal mit deinen Fingern rein gehen, beziehungsweise einmal mal so drauflegen und dann den Schmerz finden und dann einmal drücken, einatmen und dann ausatmen und entspannen, so weit es geht.

Wenn wir nicht um den Schmerz entspannen, dann schaffen wir mehr Schmerz, Druck und mehr von dem tauben Schutzpanzer.

Genau das kannst du auch in deiner Vagina machen. Und dafür, wie gesagt, startest du am besten mit deinem Finger, mit deinen Fingern und gehst auch erst mal nur ein, zwei Zentimeter in die Vagina hinein, also gar nicht unbedingt so tief. Und dann kannst du einatmen, hältst den Druck und das kannst du jetzt erst mal auch für ein, zwei, drei, vier, fünf Minuten machen. Natürlich atmest du dann weiter und jedes Mal, wenn du ausatmest, löst du die Anspannung.

Das ist wahnsinnig meditativ, wenn du das einfach eine Zeit lang machst, dass du wirklich nur in diese Bereiche in deiner Vagina atmest und gleichzeitig da Druck mit deinen Fingern ausübst. Und es kann sogar sein, dass du in dem Moment, wo du den Druck ausübst mit deinen Fingern und deswegen ist das mit den Fingern so schön, spürst du vielleicht auch deinen Herzschlag. Und auch das wahrzunehmen, das ist super schön. Für mich war das total berührend, als ich das das erste Mal, als ich den Herzschlag in meiner Yoni wahrgenommen habe. Das war total schön. Ich habe mich ganz connected und verbunden mit ihr gefühlt. Und hier in so eine Art Trance zu kommen, in so eine Art Meditation, ohne dieses Ziel zu haben, ich muss da jetzt weiter rein.

Und dann kannst du einfach die Bewegung so im Uhrzeigersinn einmal so in der Vagina, an den Vaginawänden herum machen und genau die gleiche Übung an jeder einzelnen Stelle durchführen. Und dann kannst du vielleicht auch noch ein bisschen tiefer reingehen, aber schau auch da, dass du langsam beginnst.

Es werden Emotionen hochkommen. So läuft die Traumaverarbeitung ab. Begrüße die Emotion wie einen guten Freund!

So verarbeitet unser Körper Trauma. Und was du hier machen kannst, ist, dass du die Emotionen begrüßt wie einen guten Freund, wie eine gute Freundin. Weil in dem Moment, wo du in den Widerstand gehst, vergrößerst du das Trauma. In dem Moment, wo du Widerstand hast gegen die Emotionen, lässt du nicht fließen. Dann ist eine Blockade, dann stagniert das Ganze. Das heißt, der Widerstand ist der größte Feind. Geh in die Begrüßung, in die Freundschaft. Lade alles ein.Und ich weiß, das ist scary. Ich weiß das. Es ist super scary. Aber ich bin mir ganz sicher, dass du stark genug bist, all das zu führen. Und wie gesagt, wenn du da Unterstützung brauchst, dann schreib mir gerne Nachricht. Dann können wir da auch zusammen arbeiten.

Auch das ist Tantra. Tantra ist, zu allem im Leben Ja zu sagen. Zum Liebeskummer genauso wie zur Liebe. Zur Trauer genauso wie zur Freude. Du wirst jede Emotion überleben. Wie gesagt, wichtig ist, dass du dich nicht retraumatisierst. Aber da habe ich dir ein paar gute Tipps gegeben.

3. Yoni-Massage mit Partner*in

Okay, nächster Tipp. Wie kannst du das Ganze vielleicht auch mit deinem Partner, mit deiner Partnerin machen, wenn du Taubheit oder sogar Schmerzen bei der Penetration spürst? Also insgesamt ist das wie gesagt auch wahnsinnig schambehaftet.

Wenn du das jetzt deinem Partner mitteilst oder deiner Partnerin, was vielleicht auch bei dem Gegenüber erstmal eine Reaktion auslöst von “oh, das wusste ich gar nicht, oh Gott, jetzt hast du Schmerzen beim Sex, das hättest du mir doch mal sagen können.” Was die Scham in dem Moment bei dir vergrößert.

Scham ist übrigens auch immer Teil von Traumareaktionen.

Wir schämen uns in der Regel für Dinge, für die wir gar nichts können. Weil wir uns selber dafür verantwortlich machen. Und dieses sensible Thema braucht Zeit, auch das mit deinem Partner, deiner Partnerin zu teilen. Und was dein Partner oder deine Partnerin hier machen kann, ist tatsächlich den Raum zu halten. Und ihr könnt auch mit gemeinsamen Yoni-Massagen starten, also dass er oder sie das macht, was ich dir gerade erklärt habe, bei dir. Aber sei dir dessen bewusst, dass die ersten Massagen höchstwahrscheinlich sehr schmerzhaft werden. Dafür muss auch dein Partner oder deine Partnerin bereit sein. Und dafür ist es wichtig, ihn oder sie darauf vorzubereiten und ihm das auch zu sagen.

Konstantes Einchecken mit deiner*m Partner*in

Und was da auch helfen kann während der Massage ist, dass ihr konstant eincheckt miteinander. Dass er oder sie konstant mit dir eincheckt. Wirklich **alle 20 Sekunden: “**Ist das gut? Fühlt sich das gut an?” Und ich meine, er oder sie wird ja auch spüren, wie bewegst du dich? Wie reagiert dein Körper? Und dann kann man schauen, wie man die Fragen stellt.

Auch das kannst du trainieren, dass du immer wieder sagst, ja, fühlt sich gut an. Nein, fühlt sich nicht so gut an. Ja, schauen wir mal ein bisschen stärker, ein bisschen tiefer, ein bisschen fester, ein bisschen weniger fest. Das ist auch wirklich wie so ein Muskel, den du trainieren kannst. Je öfter du das sagst, desto leichter wird es dir fallen. Eventuell auch in sexuellen Begegnungen, wo das Setting nicht so sicher ist.

Lust und Schmerzen werden sich abwechseln. Also es kann wirklich sein, du sagst in einem Moment noch, oh ja, das fühlt sich mega gut an. Und im nächsten Moment, uh, das tut jetzt aber ein bisschen weh. Weil dieses vaginale Gewebe ist einfach wahnsinnig sensibel und unfassbar viele Nerven in der Regel, die da sind. Und was ihr auf jeden Fall auch machen könnt, ist, dass ihr die Penetration ganz vom Tisch nehmt, oder dass ihr penetrativen Sex als Sahnehäubchen nach einer stundenlangen Massage seht. Ich persönlich brauche extrem lange, um wirklich bereit zu sein für die Penetration. Vor allem für den penetrativen Sex, weil der Penis in der Regel ja auch einfach größer ist als ein oder zwei Finger.

Kommunniziere das mit deinem Partner, mit deiner Partnerin!

Als Partner*in: Halte Raum

Und für dich als Partner*in: Halte den Raum für dein Gegenüber und für die Emotionen, die da hochkommen. Die haben nichts mit dir zu tun. Das sind höchstwahrscheinlich ganz viele Ex-Liebhaberdie Grenzen überschritten haben.Und das hat mit dir nichts zu tun. Und wenn da Emotionen kommen, wenn da Tränen kommen, dann haltet den Raum und nimm ihr die Scham. Nimm ihr die Scham für diese Emotionen. Sag, “hey, das ist gut, dass du das gerade fühlst. Zeig mir das, lass es raus.” Und das kann auch unfassbar schön sein auch für die Frau, die das erlebt mit dir.

Okay, das war’s für diese Folge. Das ist wirklich ein Thema, was mir unheimlich wichtig ist, was mich auch einfach selber extrem auf meiner Reise begleitet hat und auch unter anderem der Grund ist, warum ich die Arbeit hier mache, die ich mache.

Und deswegen freue ich mich total, wenn du mir eine kurze Nachricht schickst, was die Folge bei dir gemacht hat, ob es dir vielleicht auch so geht, ob du Taubheit empfindest oder sogar Schmerzen. Wenn du Unterstützung oder Support brauchst, sag gern Bescheid. Ich bin gerne für dich da. Ich freue mich auf jeden Fall von dir zu hören!

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